Rückblick 2016 und Vorschau 2017

Auf gutem Weg

Liebe Einwohnerinnen und Einwohner,
liebe Freunde unserer Gemeinde,

das Jahr 2016 ist zu Ende gegangen, zu schnell, wie viele feststellen.
Ich empfinde das auch so und sehe dabei, dass manche Ideen länger als ein Jahr bis zur Umsetzung brauchen. Trotzdem freue ich mich, weil wir uns mit unserer Gemeindeentwicklung auf sehr guten Weg befinden.

 

Rückblick auf das Jahr 2016

In den letzten Jahren wurde viel unternommen, um ein Gemeindewappen zu finden, deshalb möchte ich darauf ein bisschen ausführlicher eingehen.

Schon 1997 wurde zur Vorbereitung der 700 Jahr-Feier von Ziesendorf ein eigenes Wappen entworfen. Dieser Wappenentwurf wurde aber nie zur Genehmigung gebracht, deshalb wurde die Gemeinde 2001 von der Rechtsaufsichtsbehörde des Landkreises aufgefordert, die Verwendung zu unterlassen.
Der zweite Versuch wurde im Jahr 2006 unternommen. Entworfen wurde ein Wappen, das geteilt durch einen Wellenschnitt, oben in Gold, eine blaue Hirschstange und unten in Blau, drei goldene Fische enthielt. Dieser Entwurf ging 2011 über in den Vorschlag: Oben von Rot und Silber im Zinnenschnitt schräglinks geteilt. Unten in Blau drei silberne Fische.
Leider gab es dafür keine Mehrheit und das Thema wurde wieder abgelegt. Hauptgrund für die Ablehnung waren die Fische.
2015 habe ich einen neuen Versuch gestartet und bin in diesem Zusammenhang auf unsere Hünengräber aufmerksam gemacht worden. Darin sah ich eine Möglichkeit für unser Wappen und so wurden die Fische durch ein Hünengrab ausgetauscht. Dieser Vorschlag erhielt dann die hundertprozentige Zustimmung.

Erklärung zum Wappen
Der Ort Ziesendorf ist erstmalig 1298 aktenkundig als Cisendhorp erwähnt worden. Das Gebiet der heutigen Gemeinde Ziesendorf gehörte zur alten Herrschaft Rostock. Aus diesem Grund wurden die Farben des Wappens der Herrschaft Rostock (Blau-Silber-Rot) auf das Gemeindewappen übertragen. Durch den Zinnenschnitt soll der langjährige Besitz von Ziesendorf (Rittergut) durch die Herren von Reventlow (1397 bis in das 18. Jahrhundert) symbolisiert werden, deren Stammwappen von Rot und Silber durch einen schrägen Zinnenschnitt geteilt ist. Die Herren von Reventlow gehörten zu den bedeutendsten Geschlechtern im westlichen Ostseegebiet und sind ein uraltes Rittergeschlecht. Das Steingrab ist als Bestätigung der vorchristlichen Besiedlung in Ziesendorf zu sehen. Die sich dort befindlichen vier, zum großen Teil zerstörten Großsteingräber (Megalithgräber), die meistens in die späte Jungsteinzeit datieren, wurden in Norddeutschland vermutlich zwischen 3500 und 2800 vor Christus errichtet. 1930 stieß man bei Bodenuntersuchungen auf große Steine, wonach in Ziesendorf umfangreiche Grabungen begannen. Das Grab steckte vollständig im Hügel, was in Mecklenburg selten ist und gehört zu den kennzeichnenden Grabformen der Riesensteingrabkultur. Die Besonderheit ist, dass in dem Riesensteingrab unter anderem eine größere Anzahl von Pfeilspitzen gefunden wurden. Eine Lanzenspitze, wie sie in dänischen Gräbern häufig gefunden wird, lässt deutlich einen nordischen Einfluss erkennen. Die Gemeinde hat damit die Kenntnis ihrer heimischen Vorzeit in vielen Beziehungen erweitert.

 

Was wir 2016 noch erreicht haben

Der neue Fahrgastunterstand an der Bushaltestelle L13/Fahrenholz wurde mit sehr viel Freude durch die Nutzer, vor allem die Schulkinder angenommen. Erstmals entstand ein Fahrgastunterstand mit einer Sitzbank, einer erweiterten Stellfläche und einem Aufmerksamkeitsfeld für Blinde und Sehschwache.

Die Errichtung des Spielplatzes in Fahrenholz ist unter anderem durch die Mitmach-Aktionen abgeschlossen. Hierfür habe ich zahlreiche positive Rückmeldungen erhalten. Für viele ist der Spielplatz nun das Ziel für einen Spaziergang.

2016 wurde auch die Büchertauschbörse eröffnet. Seitdem können Sie im Freizeitclub des Gutshauses Ihre Bücher abgeben und kostenlos andere Bücher mitnehmen.

Durch den Bau einer Beleuchtung konnten die PKW-Stellflächen am Gutshaus erhellt und somit sicherer werden.

 

Vorschau auf 2017

Als nächstes wollen wir in Buchholz einen Spielplatz errichten. Durch die notwendigen Absicherungsmaßnahmen zur Landesstraße, zum Dorfteich und zur Friedhofsmauer werden hier aber Aufwand und Kosten größer sein. Dadurch wird es vielleicht länger dauern, aber am Ende wird das Ziel erreicht und nur das zählt.
Auf dem Spielplatz in Fahrenholz wollen wir gerne aus einer bestehenden Reserve noch einen überdachten Platz zum Verweilen bauen.

In Fahrenholz brechen die Betonmasten der Straßenbeleuchtung auseinander und müssen dringend erneuert werden. Hierfür wurden Fördergelder beantragt und Mittel in den Haushalt 2017 eingestellt. Der Umbau wird natürlich gleich auf LED erfolgen und soll Anfang des Jahres vorgenommen werden.
Auch für den weiteren Umbau der Straßenbeleuchtung auf LED, haben wir in diesem Jahr Mittel bereitgestellt. Sukzessive wollen wir auf moderne, kostensparende Technik umstellen. Die Straße Dorfplatz in Ziesendorf mit den Häusern Nr. 1 bis Nr. 4i soll erstmals eine Straßenbeleuchtung erhalten.

In der Ortslage Buchholz ist die Melioration aus den 1960er/70er buchstäblich in die Jahre gekommen. Der unterirdische Wassersammler ist inzwischen marode. Die Folgen sind steigende Wasserstände in Gräben und Teichen. Bei starkem Niederschlag könnten angrenzende Wohngrundstücke und die Landesstraße überflutet werden. Deshalb hat die Gemeinde 80.000 Euro für die Untersuchung und Planung entsprechender Maßnahmen im Alten Heideweg bereitgestellt.

Eine große Nachfrage erhalte ich immer wieder zum Breitbandausbau. Hier sehe ich uns aber auch auf gutem Weg. In den Medien ist ja von der Deutschen Glasfaser AG die Rede, die diesen Ausbau privatwirtschaftlich vornehmen will. Auch ich bin mit dem Unternehmen im Gespräch. Der Landkreis Rostock geht Anfang 2017 in die Ausschreibung für den  Breitbandausbau, der mit Bundes- und Landesmitteln gefördert werden soll. Wir werden alle Argumente und Angebote genau prüfen, um einen optimalen Ausbau in unserer Gemeinde zu erreichen.

Die Entwicklung des geplanten Rad- u. Wanderweges Bröbberow-Matersen gestaltet sich derzeit schwierig. Das liegt unter anderem an den beantragen Fördermitteln, bzw. den Förderbedingungen. Die Planungen laufen aber weiter.

Den angedachten Radweg Schwaan-Ziesendorf hat die Landesstraßenbauverwaltung von der Prioritätenliste gestrichen. Grund hierfür sollen fehlende finanzielle Mittel sein. Ich werde aber auch hier dranbleiben.

In diesem Jahr wollen wir auch die Entwicklung unseres Multiplen Gemeindehauses vorantreiben. Leider gab es Schwierigkeiten einen geeigneten Standort zu finden. Wir können dieses Projekt nur im Bereich des B-Plangebietes Nr. 2, am Ortsausgang Ziesendorf Richtung Schwaan (rechte Seite) realisieren. Hier starten wir jetzt mit den genaueren Planungen.

„Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun.“ – Mahatma Gandhi

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, auch im Namen unserer Gemeindevertretung, ein gutes und erfolgreiches Jahr.

 

Ihr Bürgermeister
Thomas Witt